Pflegeunterstützende Maßnahmen in einer psychiatrischen Tagesklinik sind darauf ausgerichtet, die Patienten in ihrem täglichen Leben zu unterstützen und ihre Selbstständigkeit zu fördern. Diese Maßnahmen sind ein integraler Bestandteil der therapeutischen Gesamtstrategie und tragen wesentlich dazu bei, das Wohlbefinden und die Lebensqualität der Patienten zu verbessern.
Ein zentraler Aspekt dieser Unterstützung sind die Aktivitäten des täglichen Lebens (ADLs). Dazu gehört die Hilfe bei der Körperpflege, wie die Unterstützung bei der persönlichen Hygiene und die Anleitung zur Entwicklung von Routinen. Ebenso wird die Ernährung durch die Unterstützung bei der Auswahl und Zubereitung gesunder Mahlzeiten gefördert, wobei den Patienten auch beim Aufbau regelmäßiger Essgewohnheiten geholfen wird. In Bezug auf die Haushaltsführung erhalten die Patienten Anleitung und Unterstützung bei alltäglichen Aufgaben wie Einkaufen, Putzen oder der Wäschepflege.
Darüber hinaus wird soziale und emotionale Unterstützung angeboten. Dies umfasst die Förderung sozialer Interaktion durch Gruppentherapien oder soziale Aktivitäten, um Isolation zu vermeiden und soziale Fähigkeiten zu stärken. Emotionale Unterstützung durch Gespräche und die Betreuung durch Pflegekräfte hilft dabei, Ängste und Sorgen der Patienten aufzufangen und zu verarbeiten.
Therapeutische Gruppenangebote wie Ergotherapie und Bewegungstherapie spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. In der Ergotherapie wird Kreativität und Feinmotorik durch handwerkliche und gestalterische Tätigkeiten gefördert. Bewegungstherapie, etwa in Form von Yoga, Sport oder Spaziergängen, trägt zur Förderung der körperlichen Gesundheit bei und hilft, Stress abzubauen.
Ein weiterer wesentlicher Bestandteil der Maßnahmen ist die Psychoedukation. Hierbei wird den Patienten Wissen über ihre psychischen Erkrankungen vermittelt, um Verständnis und Akzeptanz zu fördern. Zudem werden Techniken zur Bewältigung von Stress und schwierigen Situationen, wie Achtsamkeitsübungen oder Atemtechniken, geschult.
Die Alltagsstrukturierung ist ein weiterer Schlüsselbereich, in dem die Patienten Unterstützung erhalten. Durch die Erstellung von Tages- und Wochenplänen wird ihnen geholfen, ihren Tagesablauf zu strukturieren, was zu mehr Routine und Stabilität führt. Auch das Zeitmanagement, also die Organisation von Terminen und Verpflichtungen, wird gefördert.
Die Förderung der Selbstständigkeit der Patienten steht ebenfalls im Mittelpunkt. Durch individuelle Förderung werden die Fähigkeiten und Ressourcen der Patienten gestärkt, während durch Rückfallprophylaxe Strategien zur Vermeidung von Rückfällen und zur Förderung gesundheitsfördernder Verhaltensweisen entwickelt werden.
Eine enge Koordination mit anderen Diensten, wie etwa Gesundheits- und Sozialdiensten sowie Angehörigen, stellt sicher, dass die Patienten umfassend unterstützt werden. Auch das Entlassungsmanagement, das die Vorbereitung auf die Zeit nach dem Klinikaufenthalt sowie die Planung von Nachsorge und ambulanter Unterstützung umfasst, ist ein wichtiger Bestandteil.
Schließlich ist auch die Freizeitgestaltung ein zentraler Aspekt der pflegeunterstützenden Maßnahmen. Dies beinhaltet unter anderem das Training der Benutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln, um die Mobilität und Selbstständigkeit der Patienten zu unterstützen. Zudem werden Strategien im Umgang mit Stress und möglichen Ängsten, die beim Benutzen von öffentlichen Verkehrsmitteln auftreten können, vermittelt.
Diese pflegeunterstützenden Maßnahmen sind darauf ausgelegt, den Patienten zu ermöglichen, ein möglichst selbstbestimmtes Leben zu führen und ihre individuelle Lebensqualität zu steigern. Sie bilden einen wesentlichen Bestandteil des Behandlungsansatzes in der psychiatrischen Tagesklinik.
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